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DAZUZUGEHÖREN




Das Internet ist eine wahre Quelle an Informationen. Von Wertvollem, wissenschaftlich Belegtem, bis zu absolut Erfundenem oder gar irreführende oder angsteinflößende Inhalte, manchmal basierend auf purer Dummheit.

Sozialmediaseiten geben vielen jungen Menschen eine Orientierung im Leben, was angesagt ist und wie die anderen (scheinbar) denken. Die Grenzen zwischen Realität, also „off“, und dem virtuellen Raum, „on“, sind fast schon fließend ineinander übergehend und der Selbstwert hängt beachtlich vom Status auf verschiedenen Plattformen ab. Längst ist die gesunde Grenze überschritten zwischen real und virtuell.


Diese Welten vermischen sich, obwohl beide auf völlig andere Erfahrungen und Fähigkeiten zurückgreifen. Nicht dazuzugehören und nicht wissen, was gerade angesagt ist oder was schon wieder „out“ ist, gehört zu den Fehlern, die einem in der eigenen Peer Gruppe das Image kosten könnte.

Ganz schön anstrengend für junge Leute, ständig „up to date“ zu bleiben. Die Möglichkeiten, etwas zu unternehmen oder sich von einer weiteren „WhatsApp-Gruppe“ hinzufügen zu lassen, wächst enorm. Das Gefühl, etwas versäumt zu haben, ist eine normale Begleiterscheinung, denn neben den Veranstaltungen wird durch private Gruppenverabredungen potentiell der Bekanntenkreis wachsen.


Je mehr Möglichkeiten, umso mehr kann nicht wahrgenommen werden. Das Gefühl der Überforderung mit diesen zwei Parallelwelten wächst, denn in beiden sollte man möglichst gut dastehen. Eine interessante Entwicklung, man darf gespannt sein, wohin das wohl führt?


Im realen Leben kann man gleichzeitig nur an einem Ort anwesend sein, aber in der virtuellen Welt kann man gleichzeitig mehrere Fenster offen halten um so aktuell zu bleiben. Die Geschwindigkeit, mit der die Veränderungen im Internet passieren, welche Blogs oder Personen nachahmenswert sind oder wie ein hipper, junger Mensch aussieht oder denkt, hat bereits eine Grenze überschritten, die mit einem gesunden Medienkonsum nicht mehr zu decken ist.

Vor noch nicht allzu langer Zeit hielt Mode noch einen Sommer oder Winter lang und die Hits waren mehrere Wochen in den Charts. Heute gilt das nicht mehr, und das nicht zu wissen kann einen ins Abseits drängen.


Viele junge Menschen sind mit der Parallelwelt, in der sie sich bewegen müssen, überfordert. Es ist ein „fulltimejob“, sich am Laufenden zu halten und das geht in diesem Fall nur mit Geschwindigkeit. Da es im realen Leben nicht so schnell geht, konzentrieren sich viele auf die virtuelle Welt, die sie auf eigene Weise „verschluckt“ und als weltfremde und emotionsarme Menschen ausspuckt.

Schade, aber ich bin davon überzeugt, dass eines Tages mit Kreativität auch dieses Problem gelöst wird.

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