Diskussionen beizuwohnen kann recht lehrreich sein, vor allem, wenn es um gegenwärtige, emotionsgeladene Themen unserer Tage geht.
Es ist aber kräftezerrend, mit jemandem zu diskutieren, der unbeirrbar überzeugt ist, in seinem persönlichen Informationsgebilde recht zu haben. Sätze mit: „Fakt ist…“ oder „Tatsache ist…“ oder „Sie werden doch einsehen müssen, dass…“ verhindern eine inhaltliche Annäherung und dienen nur dem Erreichen einer Unterwerfung und dem Anschließen einer Ideologie.
Der Sinn einer guten Diskussion sollte im Austausch erhaltener Informationen und daraus abgeleiteter Argumente und Sichtweisen liegen. Dabei das eigene Denkspektrum auszudehnen, könnte man als einen Aspekt oder gar als Gewinn auf der persönlichen Ebene ansehen. Eine Diskussion mit jemandem, der glaubt, absolut im Recht zu sein, ist daher sinnlos.
Es kann gefährlich im Sinne der Meinungsbildung sein, wenn Menschen mit erstarrten Selbstkonzepten in den Medien falsche Informationen verbreiten. Das geschieht nicht immer wissentlich oder bewusst, da stimme ich zu. Aber die eigene Angst als bestimmende Filter zu verwenden, um Themen hervorzuheben, ist unreflektiert.
Wenn man diese Menschen fragt, woher sie das Recht nehmen, für Andere zu sprechen, bekommt man das Bild eines besorgten, wohlwollenden Sprachrohrs.
Wie sieht es aber bei uns selbst aus? Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass wir diese Unfehlbarkeit zumeist bei Anderen, selten bei uns selbst erkennen.
Angst wird derzeit still und laut verbreitet, als Fakt oder als Abendunterhaltung. Ich stelle hier die Frage: brauchen wir das wirklich? Wenn ich mich auf komplexe oder schwierige Aufgaben vorbereite, stärke ich mich im Vorfeld, anstatt mich mit Angst zu schwächen. Das ist eine einfache Rechnung.
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