Kritik kann unter dem Deckmantel „Verbesserung der Situation“ ausgeübt werden. Oft findet man eine persönliche Befriedigung darin, sich über andere zu erheben – zum Beispiel durch Wissensvorsprung. Oft ist Kritik jedoch wohlgemeint. Nun frage ich mich, ob das wirklich effizient ist, sich auf die Mängel zu konzentrieren und daran zu arbeiten?
Es ist bestimmt einer der Wege, die im Berufsleben oft eingeschlagen werden, aber verfestigen solche Feedback-Gespräche nicht einfach nur die Machtstrukturen zwischen den Arbeitnehmer und dem Manager/Chef/Vorgesetzten? Gibt es nicht einen effektiveren Weg zu wachsen und besser zu werden in dem was man macht?
Wenn die Aufmerksamkeit und somit die Energie auf bestimmte Verhaltensweisen und somit Areale im Gehirn gelenkt werden, rücken sie in den Vordergrund. Sie gewinnen an Bedeutung und werden vermehrt fokussiert. Klingt kontraproduktiv.
Wäre es nicht klüger, sich stattdessen auf die persönlichen Ressourcen zu konzentrieren und darauf aufbauend sich neue Fähigkeiten oder neue Verhaltensweisen anzueignen? Unter Ressourcen sind hier u.a. gemeint: Haltungen, aus Erfahrungen abgeleitetes Können und Wissen, Strategien, Stärken, die bei Aktivierung zu schnelleren Problemlösungen führen.
Ist es nicht effizienter, sich vor einer Aufgabe (Problemlösung) zu stärken, statt sich mit Kritik niederzumachen? Oder würden Sie vor einem bevorstehenden Kampf noch schnell mal einen Marathon laufen?
Natürlich gibt es Menschen, die beginnen erst zu kämpfen, wenn sie erniedrigt und beschämt werden. Aber diese Leistungen basieren auf Angst und Stress und können langfristig die Seele vergiften. Ist die Seele mal vergiftet, kommen die körperlichen Erkrankungen gesetzmäßig.
Wenn Sie für eine Pflanze gut sorgen wollten, würden Sie diese nicht schützen, regelmäßig gießen und ihr Sonnenlicht zukommen lassen?
Wenn Sie einen Menschen zu Spitzenleistungen bringen wollten, würden Sie ihn zuerst daran erinnern, was er alles schlecht gemacht hat? Oder würden Sie Ihn daran erinnern, wie viel er schon erreicht hat, was er alles schon gut gemacht hat und welches Potential in ihm steckt, damit er sich selbst zur Höchstleistungen motivieren kann?
Ressourcenorientiert zu denken, also auf die eigenen geistigen und körperlichen Reserven bei Problemlösungen zu schauen, ist zeitsparend und gesundheitsfördernd.
Ein Satz, den Sie von mir öfter hören in den Therapiestunden:Auf der sonnigen Seite des Lebens ist jede Menge Platz!